Tour d’Energie

Seit nun mehr über 10 Jahren nimmt ein Schulteam der KGS Moringen an dem großen Jedermannrennen rund um Göttingen teil. Jedermannrennen, bedeutet, dass wirklich jeder, der ein funktionstüchtiges Fahrrad und einen Helm besitzt, mitmachen kann. Da sich in den letzten Jahren viele ambitionierte Amateurrennfahrer auf die großen Jedermannrennen in Deutschland spezialisiert haben, die im German-Cycling-Cup zusammengefasst und gewertet werden, ist das riesige Fahrerfeld auch mit sehr leistungsstarken Radlern besetzt.

Nach einem ausgiebigen Frühstück nehmen insgesamt knapp 3000 Radler die beiden möglichen Strecken unter die Räder. Ca. 1000 von ihnen absolvierten die 46-km-Strecke, der Rest die 100-km-Strecke.

Unser Schulteam war in den vergangenen Jahren immer sehr zahlreich vertreten: zwischen 20 und 60 Fahrer starteten bisher immer für das KGS-Moringen-Team). Und: Alle meisterten die Strecke mit Bravour! In all den Jahren gab es nur zwei Fälle, in denen ein Fahrer wegen Materialschaden vom Wegesrand mit dem sogenannten Besenwagen aufgelesen und ins Ziel gefahren werden musste.

Dies ist besonders bemerkenswert, weil es für die meisten Starter das erste Ereignis dieser Art war und weil es das Wetter auch nicht immer gut meinte. Alles war schon dabei: Heftiger Wind, Regen, frostige Temperaturen – April eben!

Der Großteil der Teilnehmer entschied sich für die 46-km-Variante des Rennens. Dabei geht es erst einmal Richtung Westen, also meistens gegen den Wind hinaus und das für etwa 20 Kilometer. Hinzu kommen hier zu allem Überfluss noch zwei „Berge“: der etwa fünf Kilometer lange Anstieg Richtung Jühnde, welche gefolgt wird von dem mit zwei Kilometern kürzeren, aber dafür um so steileren Anstieg zum “Hohen Hagen”. Dazwischen liegt ein welliges Profil, immer in Richtung des Westwindes . In der zweite Rennhälfte geht es dann zum Glück bergab bis flach und das auch noch mit Rückenwind in Richtung Ziel. Das heißt aber nicht, dass es hier viel einfacher ist zu fahren, denn die Ermüdungserscheinungen, die vielen unberechenbaren Mitstreiter und die hohen Geschwindigkeiten (50km/h und mehr über ca. 10 km) treiben den Puls über lange Zeit in ungeahnte Höhe. Die Belohnung folgte dann im Zielbereich durch die vielen hundert Zuschauer, die uns jedes Jahr ins Ziel jubelten. Nach einer Stunde und dreißig Minuten bis zwei Stunden haben es die aller meisten dann geschafft!

Als Schule sind wir immer sehr stolz darauf, dass sich die vielen Teilnehmer unseres Teams diesem Abenteuer gestellt haben. Denn wer es einmal am eigenen Leib gespürt hat, der weiß, dass diese Ausfahrt an die psychische und physische Grenze gehen kann, aber man hinterher um so glücklicher über das Geleistete ist, welches auf der abschließenden „Pasta-Party“ noch ausführlich diskutiert wird.

Der ein oder andere stellte auf diese Weise schon einmal fest, dass man manchmal mehr zu leisten im Stande ist, als man sich zuvor zugetraut hätte.