Schülerinnen und Schüler der KGS auf Studienfahrt in Auschwitz und Krakau

Im Rahmen des Seminarfachs „Jugend und Nationalsozialismus“ waren 20 Schülerinnen und Schüler des 13. Jahrgangs auf einer Studienfahrt der KZ-Gedenkstätte Moringen in Auschwitz.

Fast ein Jahr hatten sie sich inhaltlich auf diese Reise vorbereitet. Sie waren dafür u.a. in den KZ-Gedenkstätten Moringen und Buchenwald, führten Zeitzeugengespräche mit den Überlebenden Rozette Kats und Katja Langenbach, machten einen Stadtrundgang zur NS-Geschichte in Göttingen, besuchten die Zwangsarbeiterausstellung in Südniedersachsen und nahmen an der Gedenkveranstaltung am 9. November und dem Putzen der Stolpersteine in Northeim teil.

Außerdem schrieben sie ihre Facharbeiten u.a. über Geburten in Konzentrationslagern, über die Experimente von Mengele an Kindern, die Situation im Schulalltag oder über Bayern München in der NS-Zeit.

Auch das Programm vor Ort war sehr umfangreich. Sie nahmen an Führungen und Workshops teil, um sich mit den dort geschehenen Verbrechen des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen und zusätzlich beteiligten sie sich an Erhaltungsarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen Lager. Hierbei wurden zum Beispiel Äste und Zweige, die als Folge eines Sturms das Gelände verunreinigten, entfernt. Die Teilnehmer*innen absolvierten ein anstrengendes Programm, waren sich jedoch einig in ihrer positiven Bewertung. Eine Teilnehmerin betonte stellvertretend für die Gruppe, dass die intensive Zeit an diesem Ort ihnen viele verschiedene besondere Erfahrungen ermöglicht und etwas Besonders in ihr Leben gebracht habe.

Beeindruckt zeigte sich die Gruppe von den sogenannten „Länderausstellungen“. In ihnen gestalten 11 vom nationalsozialistischen Terror betroffene Länder die Erinnerung an die Verbrechen auf unterschiedliche Art und bieten so immer wieder neue Zugänge zur Thematik. Besonders bewegend war für viele Jugendliche die israelische Ausstellung. Diese ermöglichte in Ergänzung zur sehr faktenorientierten offiziellen Ausstellung der Gedenkstätte auch die Möglichkeit zur emotionalen Auseinandersetzung. So ist zum Beispiel im letzten Raum dieser Ausstellung ein riesiges Buch mit allen bekannten Namen der etwa sechs Millionen ermordeten Juden zu sehen, das den Besucher*innen das Ausmaß der Verbrechen verdeutlicht und die Opfer zugleich auch personalisiert. Viele Teilnehmer fanden ihren eigenen Familiennamen auf ganzen Seiten oder sogar ihren Namen selbst.

Unter dem Eindruck ihrer Erlebnisse organisierte die Gruppe eine eigene Gedenkfeier auf dem Gelände des ehemaligen Vernichtungslagers Auschwitz Birkenau an den so genannten “Ascheteichen”, in die von den Nationalsozialisten damals die Überreste vieler der Ermordeten nach ihrer Verbrennung gekippt worden waren. Sie lasen Texte vor und gedachten besonders den Opfern aus Moringen und Northeim. Einer der Teilnehmenden gedachte seiner Verwandten, die in Polen unter dem Nationalsozialismus gelitten hatten, was für alle emotional sehr bewegend war.

Täglich berichtete die Gruppe über ihre Erlebnisse auf dem Instagramm-Kanal der KZ-Gedenkstätte Moringen. Auf der Gedenkfeier am 9.11. am Entenmarkt in Northeim und auch auf einer Veranstaltung am 24. Januar in Moringen werden die Jugendlichen von ihren Erfahrungen berichten.

Ermöglicht wurde die Fahrt durch Zuschüsse des Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund (IBB).