Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs pflegen Stolpersteine in Göttingen
Im Rahmen einer weihnachtlichen Exkursion am 22. Dezember hat sich die Klasse 9G2 auf die Spuren verfolgter und zur Zeit des Nationalsozialismus deportierter jüdischer Menschen begeben. Im Stadtgebiet Göttingen kümmerten sie sich um die Pflege von Stolpersteinen z. B. der ermordeten Familien Kahn und Katz in der Groner Straße und widmeten sich den Biografien der jüdischen Menschen.
Ein Stolperstein ist ein Gedenkstein aus Messing, der wie ein Pflasterstein vor dem Haus in den Bürgersteig eingelassen wird, in dem ein ehemaliger jüdischer Bürger/eine ehemalige jüdische Bürgerin seinen oder ihren letzten frei gewählten Wohnsitz hatte. Dabei werden Name, Geburtsdatum, Ort der Verschleppung und Todesdatum – falls bekannt – in die Messingoberfläche eingraviert. Jeder Stolperstein wird in Handarbeit von dem Künstler Gunter Demnig in Köln aus Messing hergestellt.
Insbesondere in der kalten Jahreszeit verlieren die Messingsteine jedoch ihren auffälligen Glanz und benötigen eine Politur. Zusätzlich war es den Schülerinnen und Schülern wichtig vor dem Hintergrund des eskalierenden Konflikts im Nahen Osten die erschreckende Geschichte des Antisemitismus in unserer Region in Erinnerung zu rufen und diese durch die glänzenden Messingsteine wieder im Stadtbild Göttingen sichtbar zu machen. In der Stadt Göttingen und Northeim wurden bereits über 100 Stolpersteine verlegt.
Text und Bild: D. Kollar