Wie unser Unterricht durch die Stillen Hunde „gebessert“ wurde

Unser Schultag der 05.05.2023 verlief ganz normal, letzte große Pause und um 11:25 Uhr begann für uns die letzte Stunde. Die letzten beiden Stunden hatten wir unser Seminarfach „Jugend und Nationalsozialismus“ bei unserem Lehrer Herrn von Huene, den wir schon erwarteten. Pünktlich zum Stundenbeginn kam dieser in den Raum, aber setzte sich nicht wie gewohnt an seinen Lehrerpult, sondern auf einen der freien Plätze am Rand. Plötzlich ging die Tür auf und zwei uns unbekannte Männer kamen rein, legten Sachen ab und einer der beiden Männer verließ den Raum wieder.

In unseren Gesichtern sah man große Verwirrung, die unser Lehrer mit einem breiten Grinsen quittierte. Es klopfte und der Mann im Raum bat den anderen herein. Sie stellten sich einander vor und stiegen in ihre Handlung des Theaterstückes ein, wodurch wir verstanden, dass wir uns ein Theaterstück im Klassenzimmer ansahen. Es wurde alles andere als der normale und gewohnte Unterrichtsablauf. Bei den beiden Männern handelte es sich um die Söhne von Franz und Willi, die als Jugendliche zusammen im KZ Moringen waren. Beide sind jedoch schon verstorben, weshalb die beiden Söhne aufeinandertreffen. Der Sohn von Franz hat einen von seinem Vater verfassten Brief der an Willi und übergibt diesen an den Sohn von Willi, der bis zu dem Zeitpunkt unwissend über den KZ-Aufenthaltes seines Vaters war. Der Sohn von Franz erzählt dem Sohn von Willi die Geschichte der beiden Männer, da er diese noch von seinem Vater gehört hat, bevor er gestorben ist. Bei der Erzählung findet ein ständiger Wechsel zwischen den Zeiten statt. Einmal ist man in der Vergangenheit, wo die beiden Väter präsent sind, und dann ist man in der Gegenwart, wo die beiden Söhne präsent sind. Am Ende ihres Stückes wird vor allem der Brief wichtig, da dieser Auskunft über die Inhaftierungsgründe und das Vorgehen im KZ Moringen gibt. Wir als Kurs haben aus diesem Theaterstück eine Menge mitgenommen und uns wurde das Ausmaß der Verschweigens des KZ Moringen erst deutlich. Nach der Aufführung stellten sich die beiden Männer Christoph Huber und Stefan Dehler als die „Stillen Hunde“ vor, was eine von ihnen gegründete Firma für Theaterproduktion ist, die es seit August 2008 gibt. Mit dem Stück „Die Besserung“, was wir gesehen haben, verfolgen sie die Intention den Nationalsozialismus den Jugendlichen näher zu bringen und sie aufzuklären. Darüber hinaus führen sie noch weitere Theaterstücke für unterschiedliche Altersgruppen auf. Aus unserer Sicht war es eine großartige Erfahrung und ist durchaus sehenswert, da die damalige Situation greifbarer wird.

Verfasst von: Nimrah Ahmad und Angie-Sophie George